Amtsvormundschaft

Der Gesetzgeber hat dabei in erster Linie auf geeignete Einzelpersonen verwiesen, welche die Vormundschaft ehrenamtlich führen sollen. Ist jedoch kein geeigneter Einzelvormund vorhanden, wird das Jugendamt zum Amtsvormund bestellt. In besonderen Fällen tritt die Vormundschaft des Jugendamtes auch kraft Gesetzes ein. Die Führung der Vormundschaft erfolgt durch einzelne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Jugendamtes. Sie sind als gesetzlicher Vertreter des Kindes unabhängig bzw. weisungsfrei und unterliegen lediglich der Aufsicht des Familiengerichts. Vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter, die nur mit der Führung von Vormundschaften/Pflegschaften betraut sind, sollen höchstens 50 Vormundschaften/Pflegschaften führen. Sie müssen als gesetzlicher Vertreter zu jedem Mündel persönlichen Kontakt halten und sollen das Mündel in der Regel einmal im Monat in seiner üblichen Umgebung aufsuchen. 

Eine spezielle Form der gesetzlichen Vertretung eines minderjährigen ehelichen oder unehelichen Kindes ist die Beistandschaft. Sie beschäftigt sich mit der Feststellung der Vaterschaft und Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen.

Im Rahmen der Fachberatung werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Jugendämtern, die mit den vorgenannten Aufgaben betraut sind, in schwierigen Einzelfällen durch das Landesjugendamt unterstützt.  Darüber hinaus werden regelmäßig  aktuelle Informationen und Arbeitshilfen sowie Fortbildungen zu diesen Themen  angeboten.